Es gibt viele Unterarten der westlichen Honigbiene (manchmal als "Rassen" bezeichnet). Von einigen dieser Unterarten kommen nur noch relativ wenige Individuen vor und die einzelnen Populationen sind geographisch voneinander getrennt, so dass es schon seit vielen Jahren zu keinem Genaustausch zwischen diesen kommen konnte. Inwieweit man hier noch von definierten Unterarten sprechen kann, ist fraglich. Insbesondere seit Bienen mit den Menschen um die ganze Welt verschifft wurden, gibt es einige interessante Entwicklungen.
Die weltweit ca. 25 Unterarten können in vier große Gruppen eingeteilt werden: Die westeuropäischen, osteuropäischen, afrikanischen Unterarten sowie die Bienen des Nahen Ostens.
Westeuropäische Unterarten, Beispiele:
- Apis mellifera carnica
Die "Kärntner Biene" ist momentan am weitesten in Westeuropa verbreitet - Apis mellifera mellifera
Die "Dunkle Biene" ist die Unterart, die in den nördlichen und kühleren Gebieten Europas (u.a. in Deutschland) vor der Einführung der Carnica verbreitet war. Jetzt ist sie nur noch in isolierten Populationen zu finden. - Apis mellifera lingustica
Die "Italienische Biene" ist eine eher hellere Unterart und ursprünglich am Mittelmeer zu Hause. Diese Bienenart wurde in großem Maßstab nach Nordamerika, Australien und Neuseeland importiert.
Afrikanische Unterarten, Beispiele:
- Apis mellifera capiensis
Die "Kap- Biene" ist am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika zu finden. Sie hat die unter Bienen einzigartige Fähigkeit, aus den Eiern von Arbeiterinnen weibliche Nachkommen zu ziehen. Obwohl diese Eier unbefruchtet sind, können daraus sogar Königinnen entstehen (weibliche Jungfernzeugung oder Parthogenese). - Apis mellifera scutellata
Die Ostafrikanische Hochlandbiene sammelt viel Honig. Ihre wilden Schwärme werden oft von den Menschen eingefangen und in einer besonderen Form der Imkerei genutzt.
Unterarten, die nicht auf natürlichen Wege entstanden sind, sondern durch Zutun des Menschen gekreuzt wurden:
- Buckfast
ist eine sogenannte Kunstrasse die von dem Benediktinermönch Bruder Adam in England entwickelt wurde. Durch die Einkreuzung vieler unterschiedlicher Linien in Zuchtmaterial der britischen Überlebenden der A. mellifera mellifer und A. lingustiva entstand eine relativ erbstabile Linie, die besonders auf die von Imkern geforderten Eigenschaften selektiert wurde. Auch heute wird in der Weiterführung dieser Zucht immer wieder Zuchtmaterial diverser Rassen und Linien durch Kombinationszucht eingekreuzt. - Afrikanisierte Honigbiene
Sie entstand und entsteht in Mittel- und Südamerika immer wieder durch die Kreuzung von Europäischen Bienenarten mit Unterarten afrikanischen Ursprungs. Die afrikanischen Unterarten wurden von Bienenforschern eingeführt, um die Europäischen Unterarten an die lokalen Gegebenheiten besser anzupassen und leistungsfähiger bezüglich des Honigertrags zu machen. Diese Kreuzungen sollen jedoch bedeutend weniger sanftmütig sein, als die in Europa schon seit Jahrtausenden gezüchteteten Bienen. Auch im Süden der USA sind Afrikanisierte Honigbienen schon lokal zu finden.