Bei der Eröffnung der Jahrestagung der Institute für Bienenkunde 2015 in Münster formulierte der Präsident des Deutschen Imkerbundes Peter Maske seine Sicht auf nötige Forschung zu Honigbienen, die Imkern die praktische Arbeit erleichtern könnte:
Neue Erkenntnisse über Viren seien notwendig, um Imkern die praktische Arbeit zu erleichtern, anstatt sie hilflos der Diagnose gegenüber zu stellen. Was bedeutet es, wenn in einem Volk bestimmte Viren nachgewiesen werden können? Welche imkerlichen Reaktionen sind passend? Im letzten Jahr wies er an dieser Stelle auf die Bedeutung der Varroa für die Winterverluste hin. Tenor war aber wieder: insgesamt sollte sich die Forschung mehr auf die Frage fokussieren, wie überwinterungsfähige Völker aufgebaut werden können.
Einen Einsatz eines chemischen Produktes (bzw. weiterer - Anm. des Verf.) schloss er dabei nicht aus. Obwohl es stimmt, dass - wie Herr Maske argumentierte - damit viele bisher schon angewandte
Verfahren "aus der Illegalität herausgeführt" würden, wird hier nicht nur die Hilflosigkeit der Imkerschaft hinsichtlich nicht vorhergesehener Völkerverluste deutlich, sondern auch die
grundsätzliche politische Einstellung des Deutschen Imkerbundes.
Aus Sicht von BeeObserver sollte viel mehr Wert auf die Ausarbeitung besserer Diagnose - Möglichkeiten hinsichtlich des Zustand von Bienenvölkern hingearbeitet werden, damit Imkerinnen vor
allem in der Begleitung ihrer Völker nach dem Sommer unterstützt werden. Denn letztendlich sind viele Verluste auf Fehleinschätzungen und ausbleibende Handlungen der Imker zur Rettung ihrer
Völker zurückzuführen.
Viele politische Statements - fehlende Ideen? Das lässt das Programm der Tagung nicht vermuten, die Frage ist nur, in welche Richtung diese Ideen gehen.