Live- Blog AG-Tagung der Institute für Bienenforschung
Johanna T. Pieplow (Leibnitz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels Bonn) stellt eine Forschung zur Kap-Honigbiene A capiensis vor. Diese sind eine ganz spezielle Unterart, da sie durch Thelytokie (eine Form der Parthogenese) in der Lage sind, die Eier von Arbeiterinnen (die bei längerer Abwesenheit der Königin in Eilage gehen) zu Königinnen heranzuziehen. So kann sie sogenannte Pseudoköniginnen generieren, die dann teilweise auch andere Bienenvölker „infiltrieren“ können. So kann sie als sozialer Parasit für andere Unterarten fungieren: Die südafrikanische Population der A. mellifera scutellata ist in der Hypridisierungs-Zone davon besonders betroffen. Diese Völker werden „die Klone“ genannt, da sie wahrscheinlich alle von einer oder wenigen Königinnen von A. m. capiensis abstammen.
Nach nur 10 Generationen können in dieser nicht-sexuell reproduzierenden Population jedoch schwerwiegende genetische Einschränkungen auftreten (Tendenz zur Homozygenität). Außerdem treten auch stark schädliche Mutationen auf.
Inwieweit das wirklich der Fall ist, wurden hier in 110 Proben von „Clone“ Völkern untersucht, deren Genom sequenziert und verglichen wurde. Der Anteil heterozygoter SNPs wurde dargestellt. Über die Jahre lässt sich zeigen, dass die homozygoten Loci immer weiter in Richtung des Zentromers des Chromosoms voranschreiten. Auf einem Chromosom (16) ist das aber nicht der Fall. Warum? Diese Frage bleibt in weiteren Experimenten zu klären.