Beeinflusst ein WLAN Honigbienenverhalten, Genexpression oder Blütenbesuche?

Live- Blog AG-Tagung der Institute für Bienenforschung

Manuel Treder (Uni Hohenheim) gab einen Überblick über die Forschung zur Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf Bienen (Honigbienen und Wildbienen). Niederfrequente elektrische und magnetische Felder entstehen z.B. unter Starkstromleitungen. Bei Datenübertragungen hingegen entstehen hochfrequente elektromagnetische Felder (5G, Bluetooth etc.). Die Forschung fand in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

 

Welche Bereiche werden untersucht?

 

  • Verhalten und Fitness
  • Genexpression
  • Blütenbesuche

 

Es wurde eine gerichtete Strahlungsquelle mit definierter Intensität von 2,4 und 5,8 GHz (Strahlungsintensität identisch mit WLAN Routern).

 

16 Völker in MiniPlus Styropor Beuten, durch die die Strahlung gut hindurchgelangt, wurden über die gesamte Saison bestrahlt und daraus Messdaten entnommen:

 

Resultate Verhalten:

 

  • Keine Effekte auf die Brutentwicklung
  • Effekte auf das Überleben der geschlüpften Jungbienen: Erst, wenn die Bienen beginnen, zu fliegen (ca. ab Tag 10).

 

Zusätzlich wurden Bienen entweder kurz oder lang bestrahlt (über die ganze Saison) und danach die Heimkehr-Raten dieser Bienen gemessen, wenn sie 500m weiter weg ausgesetzt werden und den Heimweg finden müssen.

 

Resultate Genexpression:

 

  • 33 Gene waren signifikant in ihrer Expression beeinflusst.

Zusätzlich stellten die Forscher:innen die Frage, ob elektromagnetische Felder Bestäuber bei ihren Blütenbesuchen stören.

 

Bei einem Blindversuch mit über mehrere Wochen im vierstündigen Rhythmus abwechselnd an- und ausgeschalteten Bestrahlungen von Blütenpflanzen wurden im Anschluss Zählungen von Bestäubern an den Blüten durchgeführt. Diese ergaben keine Effekte auf den Honigbienenbeflug, jedoch signifikante Effekte auf die Hummelbesuchsraten.

 

Zusammenfassend bewertet Manuel Treeder die Effekte von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern als sublethale Stressfaktoren.